Samstag, 25. November 2017

Walser und Augstein - Vater und Sohn

Mit Mitte 30 erfuhr Jakob Augstein, dass nicht SPIEGEL-Gründer Rudolf Augstein sein leiblicher Vater ist, sondern der Schriftsteller Martin Walser. Aus ihrem Kennenlernen haben Vater und Sohn ein Gesprächsbuch gemacht - es umkreist die entscheidende Frage.


Der Sohn war fast vierzig Jahre alt, der Vater fast achtzig, als sie sich zum ersten Mal trafen. Es war in einem Hotel in München, der Sohn saß in der Halle und wartete, der Vater kam die Treppe herunter. "Ich fand, dass du sehr groß bist", erinnert sich der Sohn. "Und ich fand dich mir ähnlich", der Vater.

Das ist mehr als zehn Jahre her. Der Sohn heißt Jakob Augstein, er wuchs im Glauben auf, der Sohn des SPIEGEL-Gründers Rudolf Augstein zu sein. Der Vater ist Martin Walser.

Jetzt sind wir hier am Bodensee, bei den Walsers zu Hause in Nußdorf. Nicht weit von hier, in Wasserburg, ist Walser aufgewachsen. Jakob Augstein in Hamburg, fern von hier. Ein blauweißer Herbsttag. Die tief stehende Sonne lässt den See leuchten.

Die beiden haben sich in den vergangenen zwölf Monaten regelmäßig in München und hier getroffen, um sich zu unterhalten, für ein gemeinsames Buch, ein Gesprächsbuch. Es sind vor allem Fragen des Sohnes an den Vater. Eine Art nachgeholtes Kennenlernen. Ein Sohn will wissen: Wo komme ich her? Was ist meine Geschichte? Was für ein gemeinsames Leben haben wir verpasst? Augstein ist in diesem Buch ein neugierig Fragender, ein Urteilender, ein Bestärkender, ein Neidender und am Ende einer, der mit seinen wichtigsten Fragen doch allein bleibt. Vielleicht alleine bleiben muss.

mehr:
- Jakob Augstein und Martin Walser – Ein Sohn will wissen: Wo komme ich her? (Volker Weidermann, SPON, 25.11.2017)

Plötzlich Vater und Sohn: Martin Walser und Jakob Augstein veröffentlichen Buch {5:40}

Am 25.11.2017 veröffentlicht
Nachrichten
Plötzlich Vater und Sohn: Martin Walser und Jakob Augstein veröffentlichen Buch
Sie sind Vater und Sohn. Martin Walser (90), der Schriftsteller, und Jakob Augstein (50), der Publizist. Von ihrem Verwandtschaftsverhältnis wiss...
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Jakob augstein und martin walser {10:20}

Am 26.11.2017 veröffentlicht
Юлия Константиновна
Jakob Augstein und Martin Walser 
Der Sohn war fast vierzig Jahre alt, der Vater fast achtzig, als sie sich zum ersten Mal trafen.

Walser und Augstein: Literarische Familienzusammenführung | Capriccio | BR Fernsehen

Am 05.12.2017 veröffentlicht
Bayerischer Rundfunk
Die Sensation war perfekt. 2009 wurde öffentlich, dass Martin Walser und Jakob Augstein Vater und Sohn sind. Also schrieben sie drüber. "Das Leben wortwörtlich" - so heißt ihr gemeinsames Buch.
Capriccio im Internet: http://www.br.de/capriccio
Autor: Andreas Lueg

Günter Gaus im Gespräch mit Rudolf Augstein (1972) {44:08}

Veröffentlicht am 09.09.2014
Leonard Dietrich
Sendung "Zu Protokoll" vom 17.09.1972.
"Zur Person" war eine deutsche Fernseh-Sendereihe, in der Günter Gaus Prominente, insbesondere Politiker, interviewte. 1963 wurde die erste Sendung ausgestrahlt. Ab 1965 wurde die Reihe unter der Bezeichnung "Zu Protokoll" im SWR, ab 1980 im WDR unter "Deutsche" weitergeführt. 1990 erhielt sie beim DFF wieder den Titel "Zur Person". Von 1992 bis 2003 wurde sie unter demselben Titel im ORB ausgestrahlt, der 2003 im RBB aufging. In 40 Jahren wurden über 200 Interviews geführt.
Günter Gaus zählte zu den bedeutendsten Journalisten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Geboren 1929 in Braunschweig als Sohn eines Obsthändlers, wuchs er ebenda heran. Nach einem abgebrochenen Studium der Germanistik und Geschichte in München, widmete er sich für viele Jahre gänzlich der journalistischen Tätigkeit. Zunächst blieb diese ausschließlich auf das Zeitungswesen beschränkt, so arbeitete er als Redakteur u.a. für Spiegel und SZ, später gestaltete er die (anfangs) ZDF-Sendereihe "Zur Person" nach Angebot Hans Herbert Westermanns, des Hauptabteilungsleiters für Politik und Zeitgeschehen beim ZDF, der verschiedene von Gaus verfasste Portraits in der SZ gelesen hatte und so zur Idee einer eigenen Sendung gekommen war. Von 1974 bis 1981 war Gaus Ständiger Vertreter der Bundesrepublik Deutschland bei der DDR.
Gaus, der durch Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs geprägt war, begegnete nach eigener Aussage jeglichen Ideologien mit Ablehnung, so auch dem Verhalten der US-amerikanischen Regierung und ihrer Verbündeten nach dem 11. September 2001. Nachdem Gerhard Schröder den Amerikanern die "uneingeschränkte Solidarität" Deutschlands zusicherte, trat Gaus aus der SPD aus. Er starb nach langer Krankheit im Jahre 2004 in Hamburg.
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