Sonntag, 28. Februar 2016

Epigenetik: Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Gene

Wer die Gene kennt, kenne den Menschen - und wisse so, wie Alzheimer, Diabetes und Co. zu heilen sind. Das glaubten Wissenschaftler und der Rest der Welt, als am 26. Juni 2000 der damalige US-Präsident Bill Clinton das erste entzifferte Human-Genom präsentierte. Doch schon bald darauf machte sich Ernüchterung breit: Man hatte nun einen Text mit rund drei Milliarden Buchstaben-Paaren aus den vier Lettern A, C, G und T. Doch wirklich entschlüsselt wurden die Geheimnisse des menschlichen Bauplans nicht. Inzwischen ist klar: Gene steuern nicht nur, sondern sie werden auch gesteuert.

Der Mensch ist mehr als die Summe seiner Gene



Das Genom des Menschen, also alle rund 25.000 Gene, erklärt noch nicht, warum der eine Alzheimer bekommt und der andere schlecht mit Stress umgehen kann, warum zwei Menschen das gleiche Krebs-Gen haben, aber nur einer von ihnen auch Krebs bekommt. Erklären lässt sich das jedoch mit der Epigenetik, einem aufstrebenden Forschungszweig der Biologie.

Der Begriff ist zusammengesetzt aus den Wörtern Genetik und Epigenese, also der Entwicklung eines Lebewesens. Epigenetik gilt als das Bindeglied zwischen Umwelteinflüssen und Genen: Sie bestimmt mit, unter welchen Umständen welches Gen angeschaltet wird und wann es wieder stumm wird. Experten sprechen hier von Genregulation.

Gleiches Genom, unterschiedliche Epigenome


"Der Mensch hat mehr als 200 Zelltypen, und in fast jeder Zelle ist dieselbe DNA-Sequenz, aber nicht in jeder Zelle sind alle Gene aktiv", sagt Thomas Jenuwein vom Max-Planck-Institut für Immunbiologie und Epigenetik. "Die primäre Information, die einen Menschen ausmacht, ist zwar natürlich die Gen-Sequenz, sonst wären eineiige Zwillinge nicht genetisch ident und sich äußerlich so ähnlich". Doch epigenetische Veränderungen sorgen dafür, dass nur ein Zwilling anfälliger für beispielsweise Diabetes wird.
mehr:
- Forschung: Epigenetik (Franziska Badenschier, Planet Wissen, Stand: 19.02.2016)

Lilly Maria Gimbel: Die Deutschen besetzen Holland {4:31}
Einbetten auf Anfrage deaktiviert

Epigenetik - Sind wir Gene oder Umwelt | NEU Doku deutsch {50:40}

Michael Chambliss
Veröffentlicht am 10.10.2016

siehe auch:
- Epigenetik (Wikipedia)
- Epigenetik und Umwelt: Was wird vererbt? (Wissensschau.de) 

Seminararbeits Zwischenpräsentation – Epigenetik – Gelee Royale – Versuch (Mona Grewe, Prezi, 22.06.2015)
Persistent epigenetic differences associated with prenatal exposure to famine in humans (Heijmanns et al., Referat Sarah Kun, Corinna Hank, Differentielle & Biologische Psychologie, Universität Bonn, Referat 16.06.2015, PDF)
Epigenetische Aspekte der fetalen und perinatalen Programmierung (H. Lehnen, R. Maiwald, U. Gembruch, U. Zechner, Frauenarzt Nr. 6/2010, S. 542ff., PDF)
- Hunger in der Schwangerschaft: Ein Leben lang im Erbgut (n-tv, 10.11.2008)
- Fetale Programmierung bei intrauteriner Milieustörung – grundlegende Mechanismen am Beispiel der Körpergewichts- und Stoffwechselregulation (Andreas Plagemann, Thomas Harder, Karen Schellong, Elke Rodekamp, Joachim W. Dudenhausen, Gynäkologisch-geburtshilfliche Rundschau Nr. 48-2008, PDF )
- 4. Unerklärliche Beobachtungen? (Oliver Jahnel, Xonk, Datum unbekannt)
- Traces of Dutch 'Hunger Winter' in genetic material (Universität Leiden, zuletzt geändert: 01.10.2011)


Epigenetik: Sind Traumata vererbbar? {28:18}

Veröffentlicht am 01.10.2012
Sind Traumata vererbbar?
Die Gene sind die unveränderbar. Das galt lange als ein Grundgesetz der Biologie. Doch seit einiger Zeit zeigt sich, dass veränderbare biologische Schalter unsere Gene je nach Umweltbedingungen an- und abschalten können. Und das sogar auf Dauer.

Epigenetik - Übergenetik - heißt der Forschungszweig, der solche Veränderungen untersucht. Auslöser können traumatische Erlebnisse sein, eine falsche Ernährung oder Drogenmissbrauch. Besonders weit sind die Forschungen im Bereich der Psychiatrie: Viele Angsterkrankungen scheinen einen epigenetischen Hintergrund zu haben.

Maria S. (Name geändert) wurde Opfer eines brutalen Überfalls an einer Münchner U-Bahnhaltestelle, seither leidet sie unter einer posttraumatischen Belastungsstörung -- ihre Stresshormone sind dadurch aus dem Gleichgewicht geraten. Ähnlich geht es auch Soldaten, die traumatisiert von Kampfeinsätzen zurückkehren. Besonders die Bundeswehr erhofft sich von einer epigenetischen Medizin daher Möglichkeiten für junge Soldaten, besser mit dieser Belastung leben zu können.

Campus DOKU berichtet, wie in diesen Fällen Therapien auf der Basis epigenetischer Forschung helfen können und welcher Zusammenhang zwischen unserem Verhalten, unseren Genen und sogar den Genen unserer Nachkommen besteht.

Kommentar von Rolf Keppler: Anstatt den Krieg zu verhindern, versucht man eine (medikamentöse) Behandlung zu entwickeln, welche solche Traumas versucht aufzulösen. Dies ist eine typisch materialistische Denkweise.

Weitere wichtige Infos von mir finden Sie auf:
http://www.rolf-keppler.de
Meine monatlichen Rundbriefe finden Sie auf:
http://home.arcor.de/rundbriefe

Epigenetik und Krebs: Vom Ein- und Ausschalten der Gene {50:19}

Veröffentlicht am 11.03.2014
Vortrag von Prof. Dr. Christoph Plass, Deutsches Krebsforschungszentrum, im Rahmen der Vortragsreihe "Krebsforschung aktuell" am 21.02.2014
200 verschiedene Zellarten gibt es im menschlichen Körper. Alle entwickeln sich aus derselben befruchteten Eizelle und besitzen daher dasselbe Erbgut. Dass sie trotzdem so unterschiedlich aussehen, liegt daran, dass in ihnen unterschiedliche Programme ablaufen: Winzige Markierungen auf der Erbsubstanz bestimmen darüber, welche Gene in Proteine übersetzt werden und welche nicht. Daher kann eine Nervenzelle Botschaften weiterleiten, eine Muskelzelle zieht sich zusammen, und die Leberzelle speichert Glukose. Auch in Krebszellen sind spezifische Programme aktiv, die dafür sorgen, dass sich die Zellen ungebremst teilen und im Körper ausbreiten können.
http://www.dkfz.de/de/presse/krebsfor...

siehe auch:
Bewusstsein steuert Gene (Post, 15.05.2011)
- Simulierte Angstreaktion – Kontext wichtig (Post, 15.05.2011)

Freitag, 19. Februar 2016

Missbrauchsvorwürfe – Der Fall McMartin

Die Missbrauchsvorwürfe an der McMartin-Vorschule betrafen hunderte Fälle angeblichen satanistisch-rituellen Missbrauchs von Kindern an einer Vorschule in Manhattan Beach (Kalifornien) in den 1980er Jahren. Der Prozess um die Vorwürfe zog sich von 1987 bis 1990 hin und war der längste und teuerste Strafprozess in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Alle Angeklagten wurden freigesprochen.
Nachdem 1983 erste Missbrauchsvorwürfe durch die Mutter eines Kindes erhoben wurde, begann das Children's Institute International(CII), eine Klinik für Missbrauchsfälle in Los Angeles unter der Leitung von Kee MacFarlane, mit Untersuchungen. Die Befragungen waren suggestiv.[1][2] Man wollte herausgefunden haben, dass es auch zu satanischen Ritualen gekommen sei; die Kinder hätten von Geheimtüren und Tunneln gesprochen. Im Frühjahr 1984 wurde behauptet, dass über 360 Kinder missbraucht worden seien.[3] (Missbrauchsvorwürfe an der McMartin-Vorschule, Wikipedia)
The infamous McMartin Case - The Movie - Indictment [2:11:58]

Veröffentlicht am 07.04.2014
Film - Indictment. Movie of the McMartin Case starring James Woods. Verrnena Bergin from the States gave me a copy of the movie when I met her at the Protectors And Clients Conference in Utrecht in Holland many years ago. I had it on old VHS and converted the movie from VHS to Video. I have no idea why there was a clicking noise on the first upload - hopefully it will be gone now. If so enjoy and share. Eddie Yu.

siehe auch:
- Wie glaubwürdig sind Kinderzeugen? (Renate Gingma, Informationsdienst Psychologie 2/2002, Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen)
Entscheidend ist, wie Kinder befragt werden: Es gibt suggestive Fragen, es gibt ungenaue Fragen, es gibt Fragen, die beim Kind den Eindruck hinterlassen, dass es dem Befrager einen Gefallen tut, wenn es seine Sicht der Dinge übernimmt, und es gibt suggestive Fragen ("was könnte er getan haben...?"), die beim Kind die Phantasie anregen, etwas zu erfinden. Schließlich wird die Unterscheidung, ob man etwas selbst erlebt oder nur gehört hat, mit zunehmender Häufigkeit der Befragung immer schwieriger.
- Aussagepsychologisches Glaubhaftigkeitsgutachten – Möglichkeiten und Grenzen von Gutachten bei Sexualdelikten (Renate Volbart, korasionNr. 3, August 2011, gefunden bei Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendgynäkologie)

Mittwoch, 17. Februar 2016

Über die Notwendigkeit der Entdämonisierung von Macht

Der Begriff der Macht ist, nach einer bekannten Formulierung Max Webers, »soziologisch amorph« (Weber 1972, S. 28). Anders als die enger definierten Verhältnisse der Herrschaft, der Autorität oder der Gewalt umfasst er ein großes Spektrum asymmetrischer gesellschaftlicher Phänomene und Konstellationen. Weder der Begriff noch die Sache lassen sich auf einen einfachen Nenner bringen. Andererseits wird solche Einfachheit heutzutage durch die allgegenwärtige moralische Aufladung des Begriffs geradezu ersehnt und gefordert: Wann immer die Rede auf Macht und Machtverhältnisse kommt, müssen wir aufpassen, was wir sagen. 

Wir bewegen uns also auf schwierigem Terrain. Wo die Entrüstung lauert, ist jedes Argumentieren verdächtig. Sie lebt ja geradezu davon, keine Unterschiede zu machen und alles analytische Bemühen einzuebnen. Sachlichkeit ist Verharmlosung und entschuldet die Täter. Tatsächlich ist natürlich das Gegenteil der Fall: Erst die materiale Untersuchung und Ausdifferenzierung der Tatbestände, Perspektiven, Handlungsdynamiken und Interessen erlaubt es, die moralischen Fragen nach Schuld, Legitimität, Gründen und Verallgemeinerbarkeit überhaupt aufzuwerfen und auf dieser Grundlage nach angemessenen Antworten zu suchen. Wirkliche Moralität interessiert sich vor allem für Dilemmata und Tragik, anstatt im Schisma von Gut und Böse von vornherein auf der rich- tigen Seite zu stehen. 

Gerade wenn es darum geht, zwischen positiven und zerstörerischen Aspekten, zwischen legitimer und missbräuchlicher Verwendung der Macht zu unterscheiden und darüber hinaus nach Möglichkeiten ihrer Bändigung, ihrer Begrenzung und Eindämmung, zu fragen, ist jede Übermoralisierung schädlich. Macht hat sehr verschiedene Formen und Ausprägungen, mit denen sich höchst unterschiedliche Motive, Auswirkungen und Leidensqualitäten verbinden. Der erste Grundsatz der hier vorgelegten Machtanalysen lautet daher, dass die Untersuchung und Kritik der Macht, theoretisch wie praktisch, ihre Entdämonisierung zur Voraussetzung hat.
mehr:
- Macht als Interaktion (Einleitung zu Rainer Paris, Der Wille des Einen ist das Tun des Anderen, Velbrück, 2015, PDF)

Montag, 15. Februar 2016

Job oder Liebe?

Liebe und Geborgenheit oder ein Arbeitsplatz und damit finanzielle Sicherheit? Für neun Prozent aller Fach- und Führungskräfte ist der Job wichtiger als eine Beziehung.
Für viele Menschen ist der Partner einer der wichtigsten Anker im Leben, für sie ist die Beziehung mehr wert als der Arbeitsplatz. Aber das gilt nicht für alle: Es gibt auch Angestellte, die ihren Beruf über das private Glück stellen. Für fast jede zehnte Fach- oder Führungskraft (neun Prozent) wäre eine Kündigung schlimmer als die Trennung von ihrem Partner. Das ergab eine repräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag des Karrierenetzwerks Xing. Hierfür wurden im Januar 1010 Fach- und Führungskräfte befragt.

Demnach gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Elf Prozent der Frauen fänden eine Kündigung schlimmer als eine Trennung. Bei den Männern waren es nur acht Prozent. Für den Großteil der Erwerbstätigen geht die Liebe vor: Nahezu vier von fünf (78 Prozent) fänden es schlimmer, vom Partner verlassen, als vom Chef entlassen zu werden. Der Rest der Befragten machte dazu keine Angaben.

mehr:
- Job oder Liebe – Fast jeder Zehnte zieht eine Trennung der Kündigung vor (SPON, 11.02.2016)

Freitag, 12. Februar 2016

Strafende und belohnende Religionsvorstellungen als evolutionärer Vorteil

Wissenschaftler überprüften ihre Hypothese nicht anhand religiöser Schriften und Erzählungen, sondern mit Befragungen von und Tests mit Gläubigen
Religiöse Vorstellungen haben sich in allen Kulturen entwickelt. Waren sie ein evolutionärer Vorteil, der die Bildung von Gruppen über den bloßen Familienverband hinaus beförderte? Ein Team aus Ethnologen und Psychologen aus den USA, Großbritannien, Kanada, Neuseeland, Dänemark und Tschechien hat diese Hypothese nun nicht anhand religiöser Schriften und Erzählungen überprüft, sondern mit Befragungen und Tests.
Um auszuschließen, dass die Hypothese nur auf abrahamitische Religionen zutrifft, suchten die Wissenschaftler ihre insgesamt 591 Probanden für ihre mehr als 35.400 Tests und Befragungen unter so verschiedenen Völkern wie den penishüllentragenden Melanesiern auf der Vanatu-Insel Tanna, brasilianischen Indianern am Pesqueiro, sibirischen Tuwinern und tansanischen Hadza, die eine Klicklaut-Sprache sprechen. Die religiösen Vorstellungen, denen die Probanden anhingen, umfassten dabei nicht nur Götter im engeren Sinne, sondern auch Ahnen, als belebt empfundene Gegenstände und Naturphänomene.

Als erstes hielten die Wissenschaftler fest, ob und wie religiös die Probanden waren. Dann untersuchten sie ihre Verhaltensmuster, wobei sie zwischen dem Verhalten gegenüber Glaubensgenossen und dem gegenüber Außenstehenden unterschieden. Dazu ließen sie sie von Psychologen entwickelte Spiele spielen, bei denen es um das Teilen von Münzen geht.

Dabei fanden sie heraus, dass die Bereitschaft zu Kooperation, Vertrauen und Fairness mit und gegenüber Anhängern der gleichen religiösen Vorstellungen um so größer ist, je mehr eine Person sich eine "kognitive Repräsentationen" als all- oder vielwissend, strafend und hegend vorstellt. Mit und gegenüber Außenstehenden waren dieser Effekte deutlich schwächer. Außerdem fanden die Ethnologen und Psychologen heraus, dass Strafvorstellungen dabei weitaus wirksamer sind als Belohnungserwartungen.

Aus diesen Ergebnissen, die jetzt im Wissenschaftsmagazin Nature erschienen, schließen die Autoren der Studie, dass solche religiösen Vorstellungen in der Vergangenheit tatsächlich ein evolutionärer Vorteil waren, weil sie dazu beitrugen, dass Menschen über den reinen Familien- oder Abstammungsverband hinaus in größeren Gruppen kooperierten. Das verbesserte die Bedingungen für Handel, Arbeitsteilung, Verteidigung und Fortschritt.

mehr:
- Strafende und belohnende Religionsvorstellungen als evolutionärer Vorteil (Peter Mühlbauer, Telepolis, 12.02.2016)

Dienstag, 9. Februar 2016

Immanuel Kant: „Was heißt: Sich im Denken orientieren?“

Kants Aufsatz mit dem merkwürdig daherkommenden Titel „Was heißt: Sich im Denken orientieren?“ ist sicherlich eine seiner weniger rezipierten Schriften. Eine Ursache mag darin liegen, dass der im Oktober 1786 in der „Berlinischen Monatsschrift“ erschienene Text eher als zeitgeschichtliche Intervention denn als philosophische Innovation gelesen wird: und zwar als Kants pointierter Beitrag zum „Pantheismusstreit“, einer auf dem Höhepunkt der europäischen Aufklärung verbittert geführten Auseinandersetzung um das Verhältnis von Glaube und Vernunft. Während der Text, der herkömmlichen Lesart folgend, kaum philosophischen Mehrwert hinsichtlich Kants systematischeren Schriften bietet, möchte ich hier einen alternativen (doch wenig beschrittenen) Weg erkunden. Er besteht darin, Kants geographische Metaphorik politisch zu lesen und zu fragen, inwieweit seine Topographie der Vernunft geeignet ist, „global“ zu denken – in einem Zeitalter, in dem sich der Einzugsbereich unserer moralischen Anteilnahme und Verantwortung scheinbar unaufhörlich erweitert.
mehr:
- Wiedergelesen: Kants Orientierungsversuch für ein Globales Zeitalter (Jakob Huber, Theorieblog, 14.04.2014)

Immanuel Kant: Was heisst sich im Denken orientieren?_ Oskar Negt berichtet [23:58]

Veröffentlicht am 13.07.2014

Sonntag, 7. Februar 2016

Woody Allen, Mißbrauchsvorwürfe, die nicht verschwinden

Durhc Zufall bin ich auf einen interessanten und tiefgründigen Artikel gestoßen. Aber zuerst, was sich bei Wikipedia darüber findet:
Der Film Ehemänner und Ehefrauen markiert das Ende der beruflichen Zusammenarbeit von Allen und Mia Farrow, die seit Anfang der 1980er Jahre ein Paar waren. Ihre Beziehung ging in die Brüche, als Mia Farrow 1992 von Allen aufgenommene Nacktfotos ihrer 21-jährigen Adoptivtochter Soon-Yi Previn (* 1970 oder 1972; das genaue Geburtsdatum ist nicht bekannt, da ihr Alter zum Zeitpunkt der Adoption geschätzt wurde)[5] entdeckte und Allen daraufhin das Verhältnis mit dieser eingestanden hat. Die nachfolgende gerichtliche Auseinandersetzung um das Sorgerecht für die übrigen Kinder brachte Allen stark in Bedrängnis.Mia Farrow hatte Soon-Yi Previn zusammen mit ihrem damaligen Mann André Previn adoptiert, weshalb Allen Soon-Yi – im Gegensatz zu Farrows anderen Adoptivkindern Dylan und Moses – nicht hatte adoptieren dürfen. Farrow und Allen hatten zudem seit 1987 den gemeinsamen Sohn Satchel Farrow, der sich später in Ronan Farrow umbenannte. Nach Angaben der Schauspielerin könnte der biologische Vater von Ronan Farrow auch ihr Ex-Ehemann Frank Sinatra sein.[5]Mia Farrow gewann die gerichtliche Auseinandersetzung; sie erhielt am 7. Juni 1993 das alleinige Sorgerecht für Dylan und Satchel zugesprochen. Allens Adoptivsohn Moses durfte selbst entscheiden und lehnte einen weiteren Kontakt zu Allen ab (erst ca. 20 Jahre später und nach einer Entfremdungsphase von Mia Farrow nahm dieser wieder Kontakt zu Allen und Soon-Yi auf).[5]„Das Gericht stellte in so gut wie allen Punkten seine elterliche Eignung infrage und nannte Allens Verhalten den Kindern gegenüber ‚missbrauchend und gefühllos’“, hieß es dazu am 8. Juni 1993 in der New York Times. […]Auch der von Mia Farrow vier Tage nach dem angeblichen Missbrauch vom 4. August 1992 hinzugezogene Arzt hatte keine Anzeichen für eine Verletzung im Anal- oder Vaginalbereich von Dylan Farrow feststellen können.[5] Moses Farrow, der gemeinsame Adoptivsohn des ehemaligen Paares, widersprach angesichts des erneuten Missbrauchsvorwurfs der Darstellung seiner Schwester und schilderte diese als Produkt einer von Mia Farrow betriebenen, innerfamiliären Rache- und Entfremdungskampagne gegen Allen.[11][12] Allen selbst veröffentlichte zwei Tage später ein in eigenen Worten verfasstes, abschließendes Statement, in dem er diese Darstellung bekräftigt und seinerseits Vorwürfe gegen Mia Farrow erhoben hat.[13][14] (mehr: Woody Allen, Scheidung und Sorgerechtsstreit, Wikipedia)
jetzt zu dem Artikel, den ich empfehlen möchte:
- The Woody Allen Allegations: Not So Fast (Robert B Weide, The Daily Beast, 27.01.2014)


Samstag, 6. Februar 2016

Süchtig nach Arbeit: Wenn es nur noch den Job gibt

Die Arbeit stapelt sich, und trotzdem ist da der Wunsch nach noch einem Projekt: Arbeitssüchtige können nicht ohne ihren Job. Trotz der vielen Überstunden sind sie jedoch nicht immer produktiv.
Manche Menschen arbeiten viel. Und andere können gar nicht aufhören damit - sie sind süchtig. Nicht nach Alkohol oder Nikotin, nicht nach Pillen oder Drogen. Sondern nach ihrem Job.

Ähnlich wie der Burn-out ist die Arbeitssucht nicht allgemeingültig definiert. Das sagt Diplom-Psychologe Stefan Poppelreuter, der verschiedene Bücher zum Thema Arbeitssucht veröffentlicht hat. Zwischen 200.000 und 300.000 Betroffene gibt es Schätzungen zufolge.

Nicht jeder, der exzessiv arbeitet und viele Stunden im Büro verbringt, ist süchtig. "Vielmehr geht es darum, dass einen die Arbeit nicht mehr loslässt und man meint, die Welt bricht zusammen ohne die eigene Leistung", erklärt er. Psychologische Studien zeigen, dass Betroffene sich unwohl fühlen, wenn sie nicht schuften. "Arbeitssüchtige benötigen das Gefühl, permanent produktiv zu sein und gebraucht zu werden", erläutert Prof. Ute Rademacher, Dozentin an der International School of Management (ISM) in Hamburg.

mehr:
- Süchtig nach Arbeit: Wenn es nur noch den Job gibt (n-tv, 06.02.2016)

Mittwoch, 3. Februar 2016

Meditation – den Zeugen stärken

Beobachte! Nimm deine Gedanken wahr und sei ihr Zeuge – ohne jede Beurteilung, ohne jede Verdammung oder Einschätzung … 

siehe dazu:
- Reines Beobachten (Post, 24.03.2015)

Denn sobald du irgendein Werturteil fällst, ob für oder wider, bist du kein Zeuge mehr, bist du schon am Denkprozess beteiligt. Schweig still und sieh dir einfach nur alles an, was sich auf dem Bildschirm deines Geistes abspielt – so wie du dir einen Kinofilm anschaust. Vergiss nicht, dass du nur der bist, der es sieht.

Und derselbe Ablauf wird es dir ermöglichen, wenn du es auf der ersten Ebene geschafft hast, deine Gefühle zu sehen – die subtiler sind. Aber wer seine Gedanken zu sehen und dabei ein schweigender Zeuge zu bleiben vermag, wird automatisch auch den zweiten Schritt nehmen. Bald wirst du deine Gefühle, Empfindungen, Stimmungen, Emotionen sehen können.

Sobald du über die zweite Schicht hinaus bist, kommt die dritte … sie ist das Tiefste in dir, das Gefühl von „Ich“ – deine Trennung vom Universum. Tatsächlich bist du keinen einzigen Augenblick lang von ihm getrennt, sonst könntest du überhaupt nicht existieren. Du bist in jeder Hinsicht mit ihm im Einklang. Zwischen dir und der Existenz ringsum gibt es tausende von Brücken.

mehr:
- Den Zeugen stärken (Osho Times 11/2010)

siehe auch:
- Reines Beobachten (Post, 24.03.2015)
- Reddemann-Tips zur Ausbildung von Resilienz (Post, 22.09.2009)

Dienstag, 2. Februar 2016

Buddhismus – Trikāya, die drei Körper

Trikāya, B  Z  Skrt., wōrtl.: »Drei Kōrper«; bezeichnet die drei Kōrper, die ein Buddha nach mahayanist. Auffassung besitzt. Die Basis dieser Lehre bildet die Ūberzeugung, daß der Buddha eins ist mit dem Absoluten und sich in der Welt des Relativen manifestiert, um sich aktiv fūr das Heil aller Wesen einsetzen zu kōnnen. Die drei Kōrper sind:
Dharmakāya – »Körper der Großen Ordnung«

Weisheitskörper (Körper der Leerheit – Shunyata)
Sambhogakāya – »Körper des Entzūckens«
}

Formkörper
Nirmānakāya – »Körper der Verwandlung«

1. Dharmakāya (»Körper der Großen Ordnung«): das Wahre-Wesen des Buddha, das mit der transzendenten Wirklichkeit, der Essenz des Universums, identisch ist. Der Dharmakāya ist die Einheit des Buddha mit allem Seienden. zugleich stellt er auch das »Gesetz« ( Dharma), die von Buddha gepredigte Lehre, dar.
Der Dharmakāya wurde in der frühesten Auffassung mit der Lehre, wie sie Shākyamuni, der historische Buddha, dargelegt hat, identifiziert; erst später wurde er mit den beiden anderen Arten von Körpern zu einer Reihe verbunden. Er ist zeitlos, unvergānglich, ohne Kennzeichen, frei von jeglicher Dualität, der geistige Leib der Buddhas, ihr Wahres-Wesen, das allen Buddhas gemein ist. Der Dharmakāya wird mit verschiedenen Namen belegt. je nachdem, ob er als das Wahre-Wesen des Seins (Dharmatā, Dharmadhātu, Tathatā, Bhūtaratharā, Shūnyatā, Ālaya-Vijfiāna) oder das der Buddhas aufgefaßt wird (Buddhatā, Buddha-Natur, Tathāgata-Garbha). In manchen Schulen wird der Dharmakāya als etwas Impersonales angesehen, in anderen wiederum als etwas Personales (siehe z. B. Lankāvatāra-Sutra, Buddhāvatamsaka-Sūtra). Der Dharmakāya wird durch Prajñā verwirklicht.

2. Sambhogakāya – (»Körper des Entzückens«): der Körper der Buddhas, die in einem »BuddhaParadies« ( Reines Land) die in ihnen verkörperte Wahrheit genießen.
Der Sambhogakāya ist das Resultat früherer guter Taten und wird infolge von Bodhisattva-Verdiensten durch Erleuchtung verwirklicht. Er weist die 32 Hauptmerkmale ( Dvātrimshadvara-Lakshana) und 80 Nebenmerkmale eines Buddha auf und kann nur von Bodhisattvas wahrgenommen werden, die die letzte Stufe der Bodhisattva-Laufbahn ( Bhūmi) erlangt haben. Der »Körper des Entzückens« stellt den Buddha der »Andacht« dar: Die Beschreibungen der Buddhas, die die Mahāyāna-Sūtras einleiten, beziehen sich auf diesen Aspekt. Die Buddhas in ihrer Sambhogakāya-Erscheinungsform bevōlkern die Buddha-Länder ( Sukhāvati, Abhirati), in denen wiedergeboren zu werden die Hoffnung vieler Buddhisten ist ( Reines Land-Schule, Jōdo-shū).
3. Nirmānakāya – (»Körper der Verwandlung«): der irdische Körper, in dem die Buddhas den Menschen erscheinen, um ihren Entschluß zu erfüllen, alle Wesen zur Erlösung zu führen.
Der Nirmānakāya verkōrpert sich in den irdischen Buddhas und Bodhisattvas, die von den Sambhogakāya-Buddhas aufgrund ihres Erbarmens mittels ihrer Meditation in die Welt projiziert werden. Ihre Aufgabe besteht darin, die Lehre darzulegen. Sie stellen Wegweiser auf dem Weg zur Leidfreiheit dar, kōnnen die Glāubigen aber nicht unmittelbar dorthin bringen. Sie unterliegen wie alle Menschen dem Elend von Krankheit, Altern und Tod, besitzen aber das Himmlische Auge (  Siddhi, Gewöhnliches Siddhi) und Himmlische Gehōr (ebda). Nach ihrem Tode ist die Individualität der Nirmānakāya-Buddhas aufgelöst.

Diese Lehre von den drei Kōrpern eines Buddha, die erst bei Asanga voll entwickelt zu sein scheint, geht auf die Anschauungen der Mahāsānghikas zurück, die die mahayanist. Buddhologie wesentlich prāgten. (  Theravada) Die Betonung lag bei ihnen auf dem ūberweltlichen, absoluten Charakter eines Buddha; die Gestalt des historischen Buddha trat immer mehr in den Hintergrund. Der Buddha ist kōrperlich und geistig rein, besitzt ewiges Leben und unendliche Macht. Die Buddhas, wie die Menschen sie erleben, sind dieser Auffassung nach nichts als magisch projizierter Geist, der unter ihnen erscheint, um sie zu erlösen.Bei der Entwicklung dieser Lehre spielte auch die Vorstellung des unendlichen Raumes, der von unendlich vielen Welten erfūllt ist, eine wichtige Rolle, denn dadurch mußte die Zahl der Erlōser vervielfacht werden, damit alle Wesen in allen Welten zur Befreiung gefūhrt werden kōnnen, was die große Anzahl an Bodhisattvas erklärt.
Für das Zen bezeichnen die drei Kōrper des Buddha drei Ebenen der Wirklichkeit, die jedoch, in wechselseitiger Beziehung stehend, ein Ganzes bilden.
1. Der Dharmakāya (jap. Hosshin) ist das kosmische Bewußtsein, das Eins-Sein, das jenseits aller Begriffe liegt. Dieses Substrat von Vollendung und Vollkommenheit, aus dem alle belebten und unbelebten Formen sowie die moralische Ordnung erwachsen, verkōrpert sich in Vairochana (jap. Birushana).
2. Der Sambhogakāya (jap. Hōjin) ist das Erlebnis der Ekstase der Erleuchtung, des Dharma-Geistes des Buddha und der Patriarchen und der geistigen Ūbungen, die sie überliefert haben. Er wird symbolisiert durch Amitābha (jap. Amida).
3. Der Nirmānakāya (jap. Ōjin) ist der strahlende transformierte Buddha-Leib, personifiziert durch Shākyamuni Buddha.
Die Wechselbeziehung zwischen den drei »Körpern« wird im Zen durch folgende Analogie veranschaulicht:
Der Dharmakāya ist dem ärztlichen Wissen vergleichbar. der Sambhogakāya der Ausbildung des Arztes, durch die er dieses Wissen erwirbt, und der Nirmānakāya mit der Anwendung dieses Wissens bei der Behandlung der einzelnen Patienten, die dadurch aus Kranken zu Gesunden werden.
Im Vajrayāna dient das Trikāya-Konzept dazu, die verschiedenen Erfahrungsebenen der Erleuchtung auszudrūcken. Der Dharmakāya steht für die fundamentale Wahrheit der Leere ( Shūnyatā), die allumfassende Hōchste Wirklichkeit, die Erleuchtung an sich. Der Sambhogakāya und der Nirmānakāya, die sog. Formkörper, werden als Hilfsmittel angesehen, um die Erfahrung des Absoluten zu vermitteln. Im Tibetischen Buddhismus werden Körper, Rede und Geist des Meisters ( Guru) mit den drei Körpern gleichgesetzt und durch die Mantras OM – AH – HUNG symbolisiert.
Die allesdurchdringende und -umfassende Kraft des Dharmakāya wird hier durch Samantabhadra verkörpert. Die Lehren der Mahāmudrā und des Dzogchen sollen zu dieser ganzheitlichen Erfahrung der Unbegrenztheit und Offenheit des Geistes führen. Der Sambhogakāya repräsentiert den Aspekt der Eigenschaften des »Körpers der Lehre« und wird als unmittelbar aus diesem entstanden aufgefaßt. Seine ikonographisch dargestellten Formen kristallisieren sich in den fünf Buddhakulas und werden als visualisierte Gottheilen im Sādhana zum Kommunikationsmittel mit der Höchsten Wirklichkeit. Der »Körper des Entzückens« kann sich in einer friedvollen oder einer rasenden Form ( Erscheinungsformen) zeigen und umfaßt auch die verschiedenen Yidams und Dharmapālas.
Der Nirmānakāya bezeichnet die bewußte Verkörperung des »Körpers der Lehre« in menschlicher Gestalt. Bezieht sich dies im Mahāyāna i. allg. auf den historischen Buddha Shākyamuni, so ist der Nirmānakāya im Vajrayāna jede Person, die im Besitz spiritueller Fähigkeiten eines zuvor verstorbenen Lehrers ist (siehe dazu Tulku).
Die drei Körper sind nicht verschiedene Entitäten, sondern stellen eine Einheit dar, die als Svāblulvikakāya (»Wesenskörper«) bezeichnet wird. In bestimmten Tantras wird eine weitere Erfahrungsebene beschrieben: die gefühlsmäßige Erfüllung der Existenz oder Mahāsukhakāya (»Körper der Großen Glückseligkeit«).
aus: Fischer-Schreiber, Ingrid, Franz-Karl Eberhard, Kurt Friedrichs, Michael S. Diener [Hrsg.]; Lexikon der östlichen Weisheitslehren, Otto Wilhelm Barth Verlag, 5. Aufl., 2001
(zum besseren Verständnis habe ich den Text umgestellt und einige Links hinzugefügt)

siehe auch:
- Trikayasutra (Spiritwiki, abgerufen am 12.03.2018)
- Die Vier Körper des Buddha (Geshe Thubten Ngawang, Tibet und Buddhismus, April Mai Juni 2006, PDF)
- 2. Der natürlich Geist (in: Die Aufzeichnungen von Lin-chi [jap.Rinzai] [The Record of Lin-chi] aus dem Chinesischen übersetzt und kommentiert von Meister Sokei-an – Auszüge übersetzt und zusammengestellt von Agetsu Wydler Haduch, Zentrum für Zen-Buddhismus Zürich, PDF S. 9; Zitat:)
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts übersetzte der jap. Zen-Meister Shigetsu Sokei-an (1882-1945) in New York den Zen-Text namens The Record of Lin-chi aus dem Chinesischen und übermittelte dessen Inhalt in seinen Teishos (Zen-Vorträgen) an seine Schülerschar. Heutzutage ist Lin-chi (gest. 866) vielen Kreisen unter dem Namen Rinzai bekannt, da eine der noch heute aktiven Hauptschulen des Zen nach ihm benannt ist. Doch Lin-chi lebte lange bevor die chinesische Zen-Schule so benannt wurde, weshalb Sokei-an den Namen Lin-chi beibehielt. Die Aufzeichnungen von Lin-chi gilt als eines der grundlegenden Werke der Zen- Überlieferung.
[Vorbemerkungen von A. Wydler Haduch, S. 3]
Im nächsten Abschnitt benutzt Lin-chi die buddhistische Theorie des dreieinigen Körpers von Buddha (Skr. Trikāya), um das Wesen des menschlichen Geistes zu erklären. „Kaya“ bedeutet auf Sanskrit „Körper“. Die sog. drei Körper Buddhas heissen Dharmakāya, Sambhogakāya, Nirmānakāya. Lin-chi betrachtet diese Theorie jedoch kritisch vom Zen-Standpunkt aus. Er betont, dass es sich nicht um Körper handelt, die irgendwo weit weg im Jenseits existieren. Es sind drei Aspekte unseres eigenen fundamentalen Bewusstseins. […]
„Die Schriftgelehrten sagen, der dreieinige Körper sei das Fundament und die Essenz des Daseins. Aber in meinen Augen ist dem nicht so. Der dreieinige Körper ist nur ein Begriff, und die drei Körper, auf denen dieser Begriff gründet, sind nichts als gedankliche Konstrukte. Ein alter Meister sagte: ‚Die Buddha-Körper sind Sinnbilder für das universale Bewusstsein. Die Buddha-Länder sind Sinnbilder für die verschiedenen Wirkungsbereiche des universalen Bewusstseins.* Daraus können wir deutlich sehen, dass die Buddha-Körper und die Buddha- Länder nur Gedankengebilde sind, vom Licht unseres Geistes erzeugt.“
* Linji Yixuan nimmt vermutlich hier Bezug auf einen Text der sog. “Nur-Bewusstsein-Schule“, die postulierte, dass Bewusstsein das Einzige ist, was wirklich existiert.  
==========
Linji Yixuan (chinesisch 臨濟義玄Pinyin Línjì YìxuánW.-G. Lin-chi I-hsüan; jap. Rinzai Gigen; † 866/867) ist der Begründer der nach ihm benannten Schule Linji zong (臨濟宗,  Línjì zōng,  Lin-chi tsung), des Meditationsbuddhismus (Chan) im Kaiserreich China, die in der Folge auch in KoreaJapan und VietnamFuß fasst. Am bekanntesten ist die japanische Rinzai-shū, die einen Zweig des japanischen Zen-Buddhismus darstellt.
Linji war als junger Mönch in der Huayan-Tradition ein eifriger Studierender der buddhistischen Regeln und Lehrschriften. Eines Tages soll er alle seine schriftlichen Unterlagen verbrannt haben, um ein Mönch der Chan Schule zu werden, deren Belehrungen 'außerhalb der Schriften' übermittelt wurden. So wurde er Schüler von Huángbò sowie dessen Dharma-Nachfolger und erhielt seinen Namen vom Linji-Tempel in Hebei, in dem er ab 851, also zur Zeit der großen Buddhistenverfolgung (ab 845), wirkte. Einige seiner wichtigsten Dharma-Vorträge, Unterweisungen und Dialoge wurden von seinen Schülern im Linji Lu (jap. Rinzai Roku) überliefert.
[Linji Yixuan, Wikipedia, abgerufen am 12.03.2018]
==========
Sokei-an Shigetsu Sasaki (佐々木 指月 (曹渓庵); March 10, 1882 – May 17, 1945), born Yeita Sasaki(佐々木 栄多), was a Japanese Rinzai monk who founded the Buddhist Society of America (now the First Zen Institute of America) in New York City in 1930. Influential in the growth of Zen Buddhism in the United States, Sokei-an was one of the first Japanese masters to live and teach in America. In 1944 he married American Ruth Fuller Everett. He died in May 1945 without leaving behind a Dharma heir. One of his better known students was Alan Watts, who studied under him briefly. Watts stayed for two weeks as a student of Sokei-an [1] in the late 1930s. 
[Sokei-an, engl. Wikipedia, abgerufen am 12.03.2018] 
==========