Sonntag, 6. Dezember 2015

Mikropausen – immer wieder dem Fokus von der Außenwelt zurückziehen und zu sich selbst zurückkommen

Wer vor lauter Aktivismus nicht mehr zur Ruhe kommt, leistet sich und seinem Unternehmeneinen Bärendienst. Wer hingegen während der Arbeit immer wieder kurz den Mut zum Nichtstun aufbringt, lebt gesünder und ist innovativer. Das belegen Untersuchungen zum Nutzen von Mikropausen.

Gemäss einer Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) aus dem Jahre 2000 verliert die Schweizer Wirtschaft jährlich 4,2 Milliarden Franken aufgrund negativer Auswirkungen von Stress am Arbeitsplatz. Dieser Betrag dürfte heute – bedingt durch Krise, Teuerung und nochmals angestiegenem Leistungsdruck – noch um einiges höher liegen. Die im Zusammenhang mit Stress am Arbeitsplatzhäufig genannten „Stressoren“ sind eine schlechte Arbeitsorganisation, der zunehmende Leistungsdruck und Druck durch Arbeitskollegen oder Vorgesetzte. Weniger Beachtung findet die Tatsache, dass viele Menschen heute auch ohne unmittelbaren äusseren Druck gestresst sind und nicht mehr „abschalten“ können. Sie leben unter dem unausgesprochenen Diktat, dauernd aktiv sein zu müssen und erlauben sich keine Pausen mehr.

mehr:
- Mit Mikropausen entspannter durch den Arbeitstag (Claude Weill, Interview online, März 2011)

siehe auch:

- Mit Mikropausen zum ausgeglichenen Büro-Alltag (Alex Haemmerli, Bürowelten, 05.07.2013)
- Mikropausen: Kraft und Freude im Alltag (Karima Stockmann, Lebensfreude heute-Botschaften, 04.08.2014)
- Pausenkultur entwickeln – Erholungsoasen pflegen (Ole Petersen, Quevita, 2015)
- Pausen erhöhen die Produktivität (Stefan Reinsprecht, Ergonomie am Arbeitsplatz, 20.08.2014)
- Time Out Break Reminder Tool (dejal, kostenlos)
- Mit Mikropausen entspannter lernen und unterrichten (Claude Weill, Weiterbildungstage BBZ, MBZ, Juli 2012, Beufsschule Mode und Gestaltung Zürich, PDF)

siehe auch:
Forschung zur Metta-Meditation (Post, 04.12.2015)
One-Moment Meditation (Post, 18.09.2012)
Reddemann-Tips zur Ausbildung von Resilienz (Post, 22.09.2009)
- Kontemplation für geschäftige Leute (Netzwerk achtsame Wirtschaft)

siehe aber auch:
- Die Neoliberalisierung der Universität (Post, 24.08.2016, beachte vor allem den Vortrag von Klaus Ottomeyer) und
- Das neoliberale Narrativ: Wir sind verkehrt! (Post, 05.10.2016)



mein Kommentar:
Wenn jemand in diesen Übungen keinen Sinn sieht, sieht er halt keinen Sinn drin…
Was soll eine Ruhepause von 15 Sekunden für einen Sinn machen?
Deshalb: kein Druck, kein Problem, wenn sich jemand damit nicht anfreunden kann, dann ist halt noch nicht die Zeit gekommen…