Samstag, 28. Februar 2015

Hass: »Die Deutschen sind keine Menschen«

Eine der wichtigsten Erklärungen für die Massenvergewaltigungen deutscher Frauen und Mädchen darf nicht – etwa aus Gründen der „political correctness“ – unterdrückt werden: Zu erinnern ist an die unheilvolle Rolle von Ilja Ehrenburg, dem damaligen Chefpropagandisten der Roten Armee.
Ilja Ehrenburg war, wie die englische Autorin Catherine Merridale in ihrem Buch „Iwans Krieg. Die Rote Armee 1939–1945“ schreibt, „der Organisator von Stalins Propagandakrieg“. Ehrenburg schrieb allein rund 1500 Artikel an die Adresse der russischen Soldaten, meist in der Soldatenzeitung „Roter Stern“. Der Einfluss von Ehrenburgs Appellen auf die Stimmung und das Gefühl der russischen Soldaten kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Eine Soldatin aus dem Hauptquartier der 1. Weißrussischen Front bekundete: „Wir standen unter dem starken Einfluss von Ehrenburgs Appellen, und wir hatten viele Gründe für Vergeltung“ (Antony Beevor).
Nun dient jede Kriegspropaganda dazu, die eigenen Soldaten zum Kämpfen zu motivieren, ja anzustacheln – auf deutscher Seite war der Demagoge Joseph Goebbels dafür ein schlimmes Beispiel. Ich erinnere mich noch, damals ein Kind, wie Goebbels im Radio schrie: „Wollt ihr den totalen Krieg?“ Die Besonderheit der ehrenburgschen Kriegspropaganda, also seiner – wie er in seinen Erinnerungen selber schreibt – „richtigen Worte an die sowjetischen Soldaten“, liegt jedoch darin, dass die von ihm verfassten Artikel und Flugblätter von einem selbst für Kriegszeiten ungewöhnlichen Hass geprägt waren, und zwar – das ist wichtig – nicht nur von einem Hass auf die Nationalsozialisten („Faschisten“) und auf die deutschen Soldaten, was verständlich gewesen wäre, sondern auf „die Deutschen“, also auf alle Deutschen. Ehrenburgs Hass ging so weit, dass er den Deutschen (also nicht nur den Faschisten und den deutschen Soldaten) das Menschsein absprach. In der Soldatenzeitung „Krasnaja Swesda“ („Roter Stern“) lasen die russischen Soldaten Ehrenburgs Hass-tiraden: „Die Deutschen sind keine Menschen. Von jetzt ab ist das Wort ,Deutscher‘ für uns der allerschlimmste Fluch. Von jetzt ab bringt das Wort ,Deutscher‘ ein Gewehr zur Entladung. Wir werden nicht sprechen. Wir werden uns nicht aufregen. Wir werden töten. Wenn du nicht im Lauf eines Tages wenigstens einen Deutschen getötet hast, so ist es für dich ein verlorener Tag gewesen … Wenn du einen Deutschen getötet hast, so töte einen zweiten – für uns gibt es nichts Lustigeres als deutsche Leichen. Zähle nicht die Tage. Zähle nicht die Kilometer. Zähle nur eines: die von dir getöteten Deutschen“ (Alfred M. de Zayas).

mehr:
- »Die Deutschen sind keine Menschen« (Ingo von Münch, Preußische Allgemeine Zeitung, 09.04.2013)

Über das Ausmaß der sexuellen Übergriffe durch Soldaten der Roten Armee während ihres Vormarsches auf deutschem Territorium lässt sich nur spekulieren, da keine auch nur annähernd gesicherten Befunde dazu vorliegen.[32] Der Statistiker Gerhard Reichling schätzte, dass bis zu zwei Millionen deutsche Frauen und Mädchen während des Vormarsches bis Berlin von Männern der Roten Armee vergewaltigt worden seien, davon 1,4 Mio in den Vertreibungsgebieten Ostpreußen, Ostpommern, Ostbrandenburg und Schlesien, 500.000 in der sowjetischen Besatzungszone und 100.000 Frauen in Berlin. Bei 12 Prozent der vergewaltigten Frauen habe die erlittene sexuelle Gewalt zum Tod geführt.[33] Historiker wie Norman M. Naimark gehen von Zehntausenden, wahrscheinlicher sogar Hunderttausenden und möglicherweise bis zu zwei Millionen Opfern aus.[34] Catherine Merridale schätzt „Zehn-, höchstwahrscheinlich sogar Hunderttausende deutscher Frauen und Mädchen“ als Opfer.[35]
 (Wikipedia, Sowjetische Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg, Zivile Opfer, Vergewaltigungen)